Jubiläum: Zum 25. Mal fanden in diesem Jahr die DTH-Open auf der Anlage des größten Tennisvereins der Region statt. Grund genug, diese Tradition im Rahmen einer „Players Night“ gebührend zu feiern. Clubpräsident Roman von Alvensleben begrüßte im Rahmen dieser Feierstunde u.a. Landrat Rüdiger Butte und die Turniersponsoren. Der Turniermodus war zudem ein wenig modifiziert worden, der Eintritt erstmals frei.
Internationales Flair: Mit Alexander van Gils fand sich ein in der deutschen Turnierszene fast unbekannter Name im Viertelfinale der DTH-Open wieder. Sein DTB-Ranking jenseits der 500 passte nicht zur Spielstärke des 20jährigen, der in Deutschland für den TV Luitpoldpark München gemeldet ist. Der Hintergrund: Van Gils, der halb Deutscher, halb Niederländer ist, lebt in den USA und studiert an der George Washington University. Für diese spielt er in der höchsten College-Liga der USA.
Ärger: Ihr Viertelfinale gewann die topgesetzte Anna Klasen noch glatt, dann meldete die Spielerin vom TC GW Gifhorn sich krank. Sehr zum Ärger der Zuschauer und der Turnierleitung. Somit fiel das erste Halbfinale der Damen aus, Manon Kruse zog kampflos ins Endspiel ein.
Multitalent: Besser machte es ihr 19jähriger Bruder Friedrich Klasen. Er zeigte sich in starker Form und überzeugte durch kämpferischen Einsatz. Klasen ist unter den 100 besten Tennisspielern in Deutschland, kickt aber auch in der Fußball-Kreisliga für seinen Heimatverein Hakensbüttel.
Talentschau: Viele junge Spieler gaben ihre Visitenkarte auf der Anlage des DTH ab, von denen einige das Zeug zu einer größeren Karriere haben. Dazu zählen die 17jährige Katharina Lehnert, die 15jährige Sonja Larsen (Finalistin des Vorjahres, die allerdings in diesem Jahr im Viertelfinale verlor) sowie der 15jährige Alexander Meyer. Alle drei trainieren im DTB-Leistungszentrum in Hannover.
Moderne Zeiten: Manche finden es langweilig, aber es ist erfolgreich: Das Tennis des 21. Jahrhunderts wird fast ausschließlich von der Grundlinie gespielt, es dominieren harte Topspinschläge, Schnelligkeit und Athletik. Auch bei den DTH-Open, wo es ab dem Achtelfinale nur noch einen einzigen Akteur in beiden Teilnehmerfeldern gab, der eine einhändige Rückhand spielte: Den baumlangen Mirco Mokrzycki, der im Viertelfinale gegen Christopher Koderisch verlor. Die Zeiten, in denen ein Boris Becker und ein Michael Stich auch auf langsamen Sandplätzen mit ihrem spektakulären Serve-and-Volley-Stil begeisterten, sind lange vorbei. Netzangriffe waren auf der Anlage am Tönebönweg eine Seltenheit und wurden noch seltener erfolgreich abgeschlossen.
Dauereinsatz: Die Turnierleitung, bestehend aus Dr. Axel Rojczyk und Markus Rosensky, sowie die Oberschiedsrichterinnen Christiane Meyer und Sibylle Schillig waren zusammen mit den DTH Junior Open eine Woche lang von morgens bis abends unermüdlich für den Tennissport aktiv. Eine beachtliche Leistung, die gar nicht hoch genug einzuschätzen ist.
Geisterkulisse: Trotz eines attraktiven Teilnehmerfeldes, angenehmer Witterung und freiem Eintritt blieb die Zuschauertribüne auf der Anlage des DTH die meiste Zeit halbleer. Bei den DTH Junior Open dagegen war über die gesamte Zeit die Anlage „rappelvoll“. Eine Entwicklung, die für die Zukunft sicherlich hinterfragt werden dürfte. Die breite Öffentlichkeit in Hameln scheint sich jedenfalls für den „weißen Sport“ kaum zu interessieren. DTH-Präsident Roman von Alvensleben überlegte bereits, ob das Turnier in Zukunft eine andere Ausrichtung erfahren sollte.
Tennis (so/kf). Die DTH Open scheinen vor allem bei den Damen zu einer Topadresse im deutschen Turnierkalender aufgestiegen zu sein. Die 25. Auflage des Hamelner Tennis-Events verspricht in diesem Jahr einmal mehr Tennis vom Feinsten. Vor allem die Damen-Konkurrenz verspricht drei spannende Tage am Tönebönweg.
Von den Top 100 der deutschen Rangliste haben gleich zehn Spielerinnen für die DTH Open gemeldet. Anna Klasen (TC Gifhorn), die Nummer 30 der aktuellen DTB-Rangliste, ist topgesetzt. Katharina Lehnert (Braunschweiger THC), Manon Kruse (RC Hamm), die DTH Open-Siegerin von 2006, und Vorjahresfinalistin Sonja Larsen (DTV Hannover) folgen auf der Setzliste. Franziska König (TC Rödinghausen), die im vergangenen Jahr überraschend das Hamelner Finale gewann, wird erst auf Platz fünf geführt. Dennoch zählt die junge Dame aus Westfalen erneut zum Kreis der Favoritinnen. Insgesamt haben 27 Spielerinnen gemeldet. Darunter auch Julia und Christina Graf, die für den TC Eintracht Hildesheim starten. Gemeldet haben auch Julia Graß (TC Westend) und Kathrin Siegmund (TC Hessisch Oldendorf). Dazu sind Jana Haas, Jana Riedel und Sarah Schwarz vom DTH dabei. Auftakt bei den Damen ist am Freitag um 11 Uhr.
Eine Rekordmeldung gab es im Jubiläumsjahr bei den Herren. 57 Spieler sind dabei, so dass bereits heute ab 13 Uhr die ersten Qualifikationsspiele für die Hauptrunde beginnen. Als Nummer eins ist mit Christopher Koderisch (TC BW Halle) ein alter Bekannter gesetzt. Die Nummer 49 der DTB-Rangliste nahm schon 2004 und 2008 den Siegerpokal mit nach Westfalen. Auf Rang zwei der Setzliste rangiert Friedrich Klasen (TC GW Gifhorn). Der junge Mann aus der Heide holte sich 2010 den Sieg des Weserbergland-Circuits, der Gesamtwertung der drei Turniere in Rinteln, Springe und Hameln, der auch in diesem Jahr ausgespielt wird. Ein ganz Großer der DTH Open ist diesmal nicht dabei – Stefan Seifert vom HTV Hannover. Fünfmal in Folge stand er zuletzt im Finale. Nach seinen Siegen 2006 und 2007 flatterten bei ihm in den vergangenen drei Jahren die Nerven. Gegen Koderisch sowie gegen Sebastian Schulz (Louisenlund) und Sebastian Fanselow (ETUF Essen), die in diesem Jahr ebenfalls nicht nach Hameln kommen, zog er jeweils den Kürzeren.
Vom DT Hameln gehen in der Quali-Runde Daniel Weigelt und Maximilian Kock auf den Platz. Vom TC Bad Pyrmont kommt Lars Hartmann nach Hameln. Den Terminplan hat die Turnierleitung schon vor Wochen festgezurrt. Am Samstag werden ab 9.30 Uhr die Viertel- und Halbfinalspiele ausgetragen. Am Sonntag dürften die Finals der Damen (11 Uhr) und Herren (14 Uhr) für voll besetzte Ränge rund um den Center Court sorgen.