Deutscher Tennisverein Hameln



DTH-Hausbau Hameln-Open 2023: Es ist mal wieder soweit!

Zum 37. Mal werden in diesem Jahr die DTH Open auf dem Gelände des Deutschen Tennisvereins Hameln ausgetragen. Was in den ersten Jahren als ein auf die Region Hameln- Pyrmont beschränktes Kleinturnier daherkam, hat sich bekanntlich zu einem bundesweit bekannten und beliebten Event entwickelt, das einen festen Platz im Terminkalender der deutschen Ranglistenturniere hat. Etliche Spielerinnen und Spieler kommen seit Jahren immer wieder gern auf die Anlage des größten Tennisvereins im Weserbergland, wohl auch, weil die DTH-Open ein professionell geführtes, aber dennoch familiär und liebevoll ausgetragenes Turnier sind.
Viel hat sich über die Jahre geändert, vor allem im Bereich der Teilnahmefelder und der Siegerprämien. Zu Beginn hieß das Turnier auch nur „inoffiziell“ DTH-Open – der Titel wurde dem eigentlichen Namen „Held Juwelen-Cup“ beigefügt. Sichtbar war dabei der erste Sponsor des Wettbewerbs, die Firma Held, die in der Osterstraße ein Juwelier- und Uhrenfachgeschäft betrieb. Fast logischerweise war der Siegerpreis bei den Herren eine Rolex-Uhr und bei den Damen edler Schmuck. Heute wird, wie bei fast allen Turnieren üblich, in den Damen- und Herrenkonkurrenzen ein Preisgeld ausgeschüttet. Dafür gebührt den Hauptsponsoren ein besonderer Dank, aber auch den vielen kleineren Partnern, die Geldbeträge, aber auch Sachspenden beitragen. Hauptsponsor ist 2023 zum zweiten Mal die Hausbau Hameln GmbH, weshalb das Turnier DTH-Hausbau Hameln-Open heißt.
Enorm wichtig sind vor allem auch die vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiter und Helfer, ohne die dieses Turnier nicht möglich wäre. Exemplarisch seien einige Namen genannt: Dr. Axel Rojczyk und Markus Rosensky bilden seit rund 15 Jahren die Turnierleitung, die in der „heißen Phase“ des Turniers beinahe rund um die Uhr aktiv ist. Schon seit Jahrzehnten fungiert Sybille Schillig als Oberschiedsrichterin. Dazu kommen die Physiotherapeutin, die Turnierdirektion, der Turniersprecher (in diesem Jahr nach einem Jahr Urlaubspause wieder Cord Wilhelm Kiel), die Finanzwartin, der Turnierausschuss sowie die Platzpfleger. Für die Pressearbeit ist Cord Wilhelm Kiel verantwortlich.
Nicht zu vergessen sind die Damen (und nun auch Herren) vom Kuchenbuffet (in diesem Jahr verantwortlich: Yones Salameh), die wieder einmal mit leckeren selbst gebackenen Kuchen und Torten für Gaumenfreuden sorgen, sowie die Grillmeister am Rost (in diesem Jahr Clubwirt Ali), die fast den gesamten Tag über Gegrilltes vom Rost ziehen. Last but not least hat unser neuer Clubwirt auch andere leckere Dinge neben Grillgut zu essen vorrätig.
Bewährtes und beliebtes Turnier
Zum 37. Mal werden deutsche Ranglistenspielerinnen und -spieler bei den DTH-Open aufschlagen. Ein Turnier so oft und so lange auszurichten ist für einen Verein eine enorme Leistung in Bezug auf Vorbereitung, Turnierablauf, Gewinnen von Sponsoren und die gesamte Organisation. Die Turnierleitung besteht mit Dr. Axel Rojczyk und Markus Rosensky aus Tennis-Enthusiasten, die das Turnier so vorbereiten und durchführen, dass ein reibungsloser Spielbetrieb garantiert wird. Der Deutsche Tennisverein Hameln findet nicht zuletzt durch die Organisation und Durchführung des DTH-Open große Anerkennung im niedersächsischen Tennisverband sowie im Bezirksverband.
Der ehemalige „Center Court“, Platz 5, wurde vor rund 15 Jahren auf die Plätze 2 und 3 verlegt. Plätze mit dazwischen liegender Tribünenanlage, auf der rund 200 Personen Platz finden – die allerdings bei in den letzten Jahren oft sengender Sonneneinstrahlung kaum Sonnenschutz bietet, was zu immer neuen „Schirmkonstruktionen“ führt. Die Moderation wird über eine Lautsprecheranlage mit Funkmikrofonen durchgeführt, so dass alle Ansagen auf der gesamten Anlage deutlich zu verstehen sind (oder besser: zu verstehen sein sollten, denn manchmal herrscht auf der Terrasse derart ausgelassene Stimmung, dass es schwer wird, dagegen anzukommen). Die Siegerehrung findet vor großen Sponsorentafeln statt. Die Qualität und ständige Verbesserung dieses Turniers hat auch eine positive und langjährige Bindung mit vielen Sponsoren hervorgebracht. Im Bereich des Weserberglands ist die Akzeptanz des DTH-Open durch eine intensive Presse-Berichterstattung, durch Live-Übertragungen und Hintergrundberichte bei „Radio Aktiv“ sowie durch die hohen Besucherzahlen belegt.
Maßgeblichen Anteil am Erfolg der DTH-Open hatten der langjährige Turnierchef Jürgen Kuessner und sein Sohn Uwe, die die DTH-Open zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Beide sind leider schon längst verstorben, ihr „Erbe“ lebt auch in unserem Turnier weiter. Einen ebenso großen Anteil am Erfolg des Turniers hatten und haben aber auch die Spieler, die seit Jahrzehnten auf der Tennisanlage an Töneböns Teichen ihre Visitenkarte hinterlassen haben. Schaut man in die Melde- und Siegerlisten, finden sich dort bekannte Namen, vor allem in den Damenkonkurrenzen.
So gewann 1992 mit Isabel Cueto eine ehemalige deutsche Spitzen- und FED-Cup-Spielerin, die einige Jahre lang die Nummer 2 in Deutschland hinter Steffi Graf war. 1999 und 2000 begeisterte die Hannoveranerin Martina Müller, kurze Zeit später gewann sie in Budapest ein WTA-Turnier und kletterte in der Weltrangliste bis auf Platz 33. Mit Anastasia Rodinova trug sich 2001 ein weiterer, den Tennisfans durchaus geläufiger Name in die Siegerliste ein, sie belegte 2008 Platz 36 der Weltrangliste. Kristina Barrois (Siegerin 2004) war mehrfache Deutsche Meisterin und für einige Zeit sogar die beste deutsche Tennisspielerin. Die eindrucksvollste Karriere legte Yaroslava Shvedova (Siegerin 2005) hin, die mehrere Grand-Slam-Turniere im Doppel und Mixed gewinnen konnte. Im Jahr 2008 konnte Romina Oprandi den Siegerpokal in den Händen halten – da hatte die Italienerin bereits mehrere WTA-Tour-Titel gewonnen und unter den ersten 50 der Weltrangliste gestanden.
Auch bei den Herren finden sich bekannte Namen in den Siegerlisten – zwar keine Spieler der absoluten Weltklasse wie Shvedova oder Oprandi, aber doch Akteure, die zur erweiterten Spitze gehörten. Der Schwede Christer Allgardh (Sieger 1997) war ein ehemaliger Top-100-Weltranglistenspieler. 2006 begann dann die Zeit des mehrfachen Landesmeisters Stefan Seifert, der dreimal gewann und noch vier weitere Male im Endspiel stand. Stefan Seifert, zwischenzeitlich unter den besten 150 Spielern der ATP-Rangliste geführt, fand nach längerer Pause vor einigen Jahren wieder zu unserem Turnier zurück und zeigt, dass auch mit weit über 30 Jahren noch Spitzentennis möglich ist. Der vielleicht stärkste Spieler war der Bulgare Alexander Lazow (Sieger 2015), der als Nummer zwei seines Landes und aktiver Davis-Cup-Spieler am Tönebönsee aufschlug.
In den letzten Jahren gehörte immer mal wieder Marvin Netuschil (Sieger 2013 und 2021) zum Teilnehmerfeld. Dessen höchste Platzierung im ATP-Ranking war vor sechs Jahren mit Platz 306. Im vergangenen Herbst hatte er sich an der Schulter operieren lassen müssen – und spürt die Nachwirkungen dieser OP noch immer. Wir hoffen, dass er den- noch auch in diesem Jahr bei unserem Turnier „am Start“ ist!
Ein legendärer Name darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden: Thomas Emmrich gewann in den neunziger Jahren dreimal die heute – leider! (oder besser: warum eigentlich??) – nicht mehr ausgetragene Jungseniorenkonkurrenz der über 35jährigen. Der 48malige DDR-Meister, der sich wegen der Politik des DDR-Regimes, die verbot, bei internationalen Turnieren anzutreten, im Schatten der großen Turniere zu einem Spieler der absoluten Weltklasse entwickelte, dominierte die Jungseniorenkonkurrenz in den ersten Jahren nach Belieben. Mitte der neunziger Jahre musste er sich allerdings dem damals amtierenden Jungsenioren-Weltmeister Maris Rozentals (Lettland) im wohl hochklassigsten Finale der DTH-Open überhaupt geschlagen geben.
Rückblick auf die DTH-Hausbau Hameln- Open 2022
Der Sieger der 36. DTH-Hausbau Hameln- Open 2022 hieß Dominik Bartels vom Hildesheimer TC Rot-Weiß. Nach einem Freilos in der ersten Runde hatte er in den folgenden drei Matches am Freitag und Samstag nur vier Spiele abgegeben. Im Halbfinale am Sonntagmorgen profitierte er von der verletzungsbedingten Aufgabe des Gegners Jordi Walder vom TC Iserlohn. Im Endspiel kam es dann zur Begegnung gegen Christian Hansen vom Marienburger SC. Dieser, an zwei gesetzt, hatte sich ebenfalls locker durch die ersten Runden gespielt. Dann folgte allerdings ein sehr schweres Halbfinale gegen Yannick Rother vom Bielefelder TTC, Nummer 6 der Setzliste. Hansen gewann 7:5 7:5, musste aber bei dem lange dauernden und heiß umkämpften Match sehr viel Kraft lassen.
Im Finale konnte der ausgeruhte und routinierte Dominik Bartels den ersten Satz mit 6:2 klar für sich entscheiden. Im zweiten Satz gab es ein Aufbäumen von Christian Hansen, aber er musste sich im Tiebreak geschlagen geben. Die zahlreichen Zuschauer auf der Tribüne freuten sich über ein hochklassiges und im zweiten Satz umkämpftes Tennismatch. Dominik Bartels freute sich über den Siegerscheck in Höhe von 1500 € und hat sich sofort in den großen Wanderpokal verliebt. Ob er den nicht mit nach Hause nehmen könne? Er bringe ihn auch sicher in diesem Jahr wieder mit zur Titelverteidigung! Das konnten wir ihm nicht ausschlagen!
Zahlreiche Lokalmatadoren vom DTH waren im letzten Jahr in dem 64er Feld an den Start gegangen. Erwartungsgemäß mussten die allermeisten bereits in der ersten Runde eine Niederlage hinnehmen. Mit dem früheren Finalisten (2019) Calvin Müller vom TC Bad Vilbel erwischte Lukas Lemke einen besonders starken Gegner und musste mit 2:6 und 2:6 den Platz verlassen. Weitere Erstrundenniederlagen gab es für Tristan Stumpf, der gegen Frank Helmsen eine „Brille“ kassierte. Than Duy Luong unterlag 0:6 2:6 gegen Clemens Graute aus Lehrte, Alexandru Petre 3:6 2:6 gegen John Giesberts, Tjark Kunkel (DTB 429 und an 12 gesetzt) 2:6 3:6 gegen Jan Golenia und Renat Bercheev gegen Tom Südmeyer aus Köln.
Zwei DTH-Aktive haben mit Siegen auf sich aufmerksam gemacht: DTH-Jugendwart Marcel Baenisch, Nummer 1 des Vereins und auf Position 537 der DTB-Rangliste, war als 16. gerade noch auf die Setzliste gerutscht. In der ersten Runde hatte er ein Freilos und musste dann am Freitagnachmittag gegen seinen ehemaligen Mannschaftskameraden John Giesberts (DTB-Rangliste 625) ran. In begeisternder Manier ließ Marcel nichts anbrennen, siegte 6:1 6:2 und hatte so die Startberechtigung für die dritte Runde am Samstagvormittag. Gegner war hier der 14 Jahre jüngere Wuppertaler Piet Steveker, in der DTB-Rangliste rund 400 Plätze vor Marcel! Baenisch gewann den ersten Satz 6:3 und begeisterte die Zuschauer mit kraftvollem Tennis. Der zweite Satz ging mit 3:6 verloren und in einem hochdramatischen Match-Tiebreak gewann dann der Wuppertaler doch mit 10:8 und zog so ins Viertelfinale ein.
Nikola Georgiev, DTH-Co-Trainer, hatte in der ersten Runde seinen ehemaligen Mannschaftskameraden Felix Giesberts zum Gegner. Nikola siegte souverän 6:3 und 6:3. In der 2. Runde traf er auf den an Position 10 gesetzten Bendix Schröder (DTB 356) vom Barrier Tennis-Club. Dieser ging als klarer Favorit in die Begegnung, Nikola zeigte aber sein ganzes Können und schickte den Favo- riten mit 6:3 und 6:1 nach Hause. Im Achtelfi- nale traf er dann auf den sieben Jahre jünge- ren Kölner Tom Südmeyer und unterlag mit 1:6 und 3:6.
Bei den Damen ist auffällig, dass Spielerinnen, die über Jahre das Hamelner Turnier geprägt haben, jetzt in höheren Altersklassen agieren, junge Spielerinnen rücken nach. So ist Manon Kruse aus Hamm eine Spielerin, die unser Turnier fast 15 Jahre lang geprägt hat. Viermal hat sie gewonnen und viermal war sie Finalistin! Jetzt ist sie eine der Topspielerinnen der Damen-40-Rangliste. Im vergangenen Jahr gab es innerhalb der Setzliste eine interessante Konstellation: an Nummer eins gesetzt war Paula Rumpf vom TEC Union Münster, Jahrgang 2003. An zwei und drei folgten Lena Greiner und Sophie Greiner, die Schwestern aus Niedersachsen. Dazu gesellte sich auf Platz 4 der Meldeliste Vlada Ekshibarova, eine Profispielerin, die für Israel antritt und gebürtig aus Tadschikistan kommt. Sie hatte 2022 DTB-Ranglistenposition 78, war aber zu ihren besten Zeiten auf Platz 352 der WTA-Rangliste und international unterwegs.
Die topgesetzte Paula Rumpf traf nach einem Freilos in der zweiten Runde Leonie Schuknecht vom Tennisclub Bredeney. Die Münsteranerin brauchte den Match-Tiebreak, um einen knappen Sieg herauszuholen, woran man sehen kann, wie stark das Feld besetzt war. Das Halbfinale gegen Sophie Greiner war nicht wesentlich leichter, Rumpf gewann 7:6, 6:4. Dagegen war es für Ekshibarova etwas einfacher. In Runde eins traf sie auf Marie Poetzing vom Club an der Alster (6:2, 6:2) und gewann dann gegen die Berlinerin Corinna Rietmann 6:2, 6:1. Im Halbfinale gegen die an zwei gesetzte Lena Greiner behielt die Favoritin mit 7:5 und 7:6 nur knapp die Oberhand und zog in das Finale ein. Im Endspiel hatte die Favoritin Paula Rumpf, 14 Jahre jünger als ihre Gegnerin, vielleicht doch etwas zu viel Respekt. Ekshibarova gewann glatt mit 6:3. Als Paula Rumpf ihre Nervosität abgelegt hatte wurde sie sicherer und die zahlreichen Zuschauer bekamen ein klasse Finale geboten. Rumpf gewann den zweiten Satz 7:5 und musste sich dann im Match-Tiebreak doch mit 6:10 geschlagen geben.
Wie geht es mit unserem Turnier weiter?
Das 37. DTH-Hausbau Hameln-Open 2023 ist ein nationales Turnier mit DTB-Ranglistenwertung. Diese Turniere sind kategorisiert: Kategorie A1 sind die Deutschen Meisterschaften. Die weitere Staffelung richtet sich nach dem Gesamtpreisgeld für die jeweilige Konkurrenz. A2 ab 7500,- €, A3 ab 5000,- €, unser A4-Turnier ab 3000,- € und so weiter. Um die DTH-Open 37 Jahre lang kontinuierlich am Leben zu erhalten, braucht es in erster Linie einen funktionierenden Verein mit vielen Helfern und Organisatoren. Das hat bisher immer wieder geklappt. Der Verein ist für die Durchführung eines solchen Turniers auf die Unterstützung der heimischen Wirtschaft angewiesen. Wir sind sehr dankbar, dass wir Partner haben, die uns seit Jahren treu zur Seite stehen. Jedes Jahr gibt es eine Nachlese zum Turnier, und immer wieder wird diskutiert: Was könnte verbessert werden? Was sollte geändert werden? Dabei ist folgender Trend zu beobachten: die Meldelisten der Damenkonkurrenz wird von Jahr zu Jahr kleiner. Zum einen hängt das von Turnieren ab, die zeitgleich stattfinden, zum anderen hat die Zahl der hochklassig spielenden Damen in Deutschland ganz offensichtlich abgenom- men. Im Jahr 2022 gab es nur 15 Meldungen bei den Damen, zweifellos ein sehr gut besetztes Feld, alle vier gesetzten Spielerin- nen waren unter den besten 80 Damen der deutschen Rangliste. Demgegenüber gab es bei den Herren ein 64er Feld, es waren also mehr als dreimal so viel Männer am Start.
Wir sind gespannt, wer in diesem Jahr alles bei uns aufschlägt, vielleicht sehen wir ja einen hoffnungsvollen Nachwuchsspieler (bzw. eine Spielerin), von dem/der wir auch in Zukunft noch etwas hören werden.

Cord Wilhelm Kiel

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