DTH-Open 2010 Bericht
Benno Wunderlich Vizemeister bei den 24. DTH-OPEN!
Endlich mal wieder ein DTH-ASS auf dem Siegertreppchen bei den DTH-OPEN. Benno hatte sich zu der Einzelkonkurrenz nicht gemeldet, der Druck die Abschlußarbeit für den Master-Studiengang für Wirtschaftspsychologie rechtzeitig abzuliefern war zu groß. Umso erfreulicher, daß er sich spontan bereit erklärte, im Mixed mitzumachen. Wie immer hatten sich am ersten Turniertag die gesetzten Top-Spieler der Damen- und Herrenkonkurrenzen rasch zusammen getan. Zwei gute Einzelspieler ist gleich ein gutes Mixed, die Rechnung sollte aufgehen. Immerhin war auch das Mixed mit einem ordentlichen Preisgeld ausgestattet. Als Turnierleitung hatten wir aber mindestens ein 8er Feld gefordert. Sonst sollte der Wettbewerb ausfallen. Sechs Paarungen hatten sich gefunden, nun ging das Feilschen los. Die Spielerinnen und Spieler wollten das Preisgeld natürlich mit nach Hause nehmen. Für Benno mußte also eine Dame gefunden werden, dann könnte die Konkurrenz starten. Die Suche dauerte, schließlich konnte Benno aber doch eine attraktive junge Dame für sich begeistern: Franziska Sprinkmeyer, 18 Jahre, vom TC RW Neuenhaus. Sie war im Damen Hauptfeld in der zweiten Runde an der gesetzten Marjilena Pedersen gescheitert. Gemeinsam setzte man sich mit etwas Mühe mit 6:3, 3:6 und 7:6 gegen das Duo Katarina Lehnert/Nicolai Brüggenwerth durch. Das war schon ein ordentlicher Gegner, immerhin lebt und trainiert Katarina im Tennis-Bundesstützpunkt des DTB in Hannover. Die Night-Session des DTH-OPEN unter Flutlicht war ein Highlight des diesjährigen Turniers. Die Musik zur Playersnight um die Benno sich eigentlich kümmern sollte blieb aus, stattdessen drängten sich bis in die Nacht viele um Platz 5 und sahen tolles Tennis.
Am Samstagabend folgte ein packendes Duell gegen die Paarung Sonja Larsen und Stefan Seifert. Beide waren im Einzel gerade in der Gluthitze ins Finale eingezogen und hatten Kräfte gelassen. Dennoch konnten sie im ersten Satz mit 6:3 ihrer klaren Favoritenrolle gerecht werden. Dann machten sich die schwindenden Kräfte aber bemerkbar und Franziska und Benno wurden von Schlag zu Schlag ein eingespieltes Team. Der zweite Satz wurde mit 6:3 gewonnen und im entscheidenden dritten Satz, als Match-Tiebreak gespielt, behielt der Hamelner mit seiner charmanten Partnerin ebenfalls die Oberhand. Alle Zuschauer waren begeistert und freuten sich nun auf den Finaltag mit DTH-Beteiligung.
Auch im Endspiel gegen die in der Mixed-Konkurrenz an eins gesetzten Manon Kruse und Christopher Koderisch zogen sich Benno und Franziska achtbar aus der Affäre. 3:6 und 4:6 mußten sie sich schließlich geschlagen geben. Aber gegen die Nummer 26 der DTB-Damenrangliste Manon Kruse und die Nummer 46 der DTB-Herrenrangliste Christopher Koderisch darf man verlieren. Traurige Gesichter waren daher bei der Siegerehrung nicht zu sehen.
Das Damenfeld
Natürlich wieder Manon Kruse! Sie ist der treueste Gast des DTH OPEN und einer der Besten dazu. Wir freuen uns immer, sie bei uns begrüßen zu dürfen: super nett, lustig und ganz unkompliziert. Auch in diesem Jahr belegte sie die Nummer 1 der Setzliste. Der DTB-Ranglistenplatz 26 spricht für sich. Manon Kruse wird dieses Jahr 30 Jahre alt. Sie spielt seit ihrem 13. Lebensjahr für den Ruderclub Hamm. Mit der ersten Damenmannschaft des Ruderclubs konnte sie bereits mehrfach in der 2. Bundesliga und auch schon einmal in der 1. Bundesliga spielen. Sie steht seit Jahren unter den Top 100 der deutschen Rangliste. Nach ihrem fünfjährigen USA-Aufenthalt an der Middle Tennessee State University und ihrem erfolgreichen MBA-Abschluss arbeitet sie nun seit einigen Jahren bei Siemens im Bereich Vertrieb. Beruf und Tennis unter einen Hut zu bringen, gelingt ihr seit Jahren. Dazu kommen die langen Fahrten, immer begleitet von ihrem Vater und in diesem Jahr auch von ihrem Freund. Sie schläft am liebsten in ihrem Bett und fährt am Abend immer wieder nach Hause.
In diesem Jahr hatte sie in der ersten Runde Rast. Zahlreiche Absagen, auch wegen der hohen Temperaturen, hatten dazu geführt, daß nur 29 Spielerinnen am Start waren. Sie gewann ohne Mühe gegen Franziska Köhler vom TC BW Soest. Am Samstagmorgen dann gegen die 13 Jahre jüngere Anna Klasen. Brütende Hitze auf der DTH-Anlage. In einem umkämpften Match verlor Manon 6:1, 4:6 und 5:7. Am Ende war sie von der großen Anstrengung erschöpft und ziemlich sauer. Sie konnte sich aber am Finaltag, wie beschrieben, mit dem Sieg im Mixed trösten.
Anna Klasen, das 16jährige Talent vom GW Gifhorn, war bei unserem Turnier an fünf gesetzt. Sie ist eine der Hoffnungen des Niedersächsischen Tennisverbandes und hat in diesem Jahr durch spektakuläre Siege bei ITF-Turnieren, wie zum Beispiel in Wahlstedt, auf sich aufmerksam gemacht.
Sie traf dann im Halbfinale allerdings auf die an 6 gesetzte Sonja Larsen vom DTV Hannover. Die 14jährige Sonja deklassierte Anna mit 6:0 und 6:3 im Schnelldurchgang. Sie ist ebenfalls Stützpunktspielerin aus Hannover und in diesem Sommer niedersächsische Landesmeisterin U16, U21 und bei den Damen geworden! Beim DTH Open hatte sie in der 1. Runde Kim Janine Gefeller aus Gifhorn und dann Lena Rybak vom Hamburger Club an der Alster ausgeschaltet. Am Samstag im Viertelfinale traf sie auf Derya Turhan aus Halle. Auf Platz 5 schenkten sich beide nichts und Sonja gewann schließlich mit 4:6, 6:3 und 7:6 nach Stunden in der prallen Sonne. Danach dann spielte sie das Halbfinale gegen Anna Klasen und kam dann mit der Frage zur Turnierleitung: „Darf ich mich mal 10 Minuten ausruhen“? Siehe auch das Interview von Sonja, das Cord Kiel für den Aufschlag geführt hat.
Im unteren Teil des Damenfeldes ließen die an zwei gesetzte Franziska König vom TC Rödinghausen und die an drei gesetzte Katarina Lehnert nichts anbrennen und zogen souverän ins Halbfinale ein. An Position zwei gesetzt hatte Franziska König zunächst ein Freilos und startete ohne Probleme mit einem deutlichen 6:1, 6:2-Erfolg gegen Anett Walther (TC GG Wolfsburg / DTB Damen 339). Schwieriger wurde die Aufgabe dann gegen Kristina Schleich (Club zur Vahr / DTB Damen 137). Doch auch hier siegte die RTC-Akteurin souverän mit 6:3, 6:4 und gelangte so in das Halbfinale. Gegen Katharina Lehnert (Braunschweiger THC / DTB Damen 79) gewann die Spielerin vom Wiehen den ersten Satz mit 7:6. Nachdem sie dann mit 3:0 in Durchgang zwei in Führung lag, gab die Braunschweigerin auf.
Im Finale wartete nun mit Sonja Larsen (DTV Hannover / DTB Damen 114) wie gesagt eines der größten deutschen Nachwuchstalente. Franziska König kam dabei zunächst nicht so gut in das Match und musste den ersten Satz mit 3:6 verloren geben. Es folgte jedoch eine deutliche Steigerung und somit auch die Wende in der Begegnung. Die Durchgänge zwei und drei gingen mit 6:3, 6:1 deutlich an die Rödinghausenerin. Somit heißt die DTH OPEN Siegerin 2010 Franziska König und sie erhielt neben dem Siegerpokal noch einen Scheck über 800 Euro.
Ganz besonders haben wir uns in diesem Jahr über die Meldung von Jana Haas gefreut. Jana hatte sich als einzige aus unserer Oberligamannschaft der Hitze und der schweren Konkurrenz gestellt. In Runde eins verlor sie gegen Lena Rybak vom Club an der Alster mit 0:6 und 4:6. In der Nebenrunde kämpfte sie aufopfernd und verlor gegen die Gifhornerin Charlotte Klasen, die jüngste aus dem Klasen-Clan, knapp mit 6:7 und 3:6.
Das Herrenfeld - Der Sieger heißt Sebastian Fanselow von ETUF Essen!
Daniel Weigelt , Marcel Bänisch, Sebastian Zschoch und Maximilian Kock starteten für den DTH bei den diesjährigen DTH OPEN im Einzel. 41 Spieler machten eine Qualifikation am Donnerstag möglich Etliche Spieler hatten verletzt abgesagt, auch bei ihnen hatte die Hitze bei den vorausgegangenen Turnieren Substanz gekostet. Leider trafen alle unsere Jungs auf stärkere Gegner und verloren ihr erstes Match. Daniel und Maxi rutschten am Freitag als Lucky Loser ins Hauptfeld. Maximilian kassierte gegen den 12 Jahre älteren Gunnar Hildebrand vom TV Espelkamp, an acht gesetzt, die berühmte Brille 0:6, 0:6. 4:6 und 2:6 hieß es letztlich gegen den Hannoveraner Dominik Bartels auch in der Nebenrunde. Das Spiel war dennoch gut anzusehen, viele Spiele waren knapp: Maxi hat sich super verkauft! Daniel machte es spannender gegen den Düsseldorfer Fabian Dinescu. Im ersten Satz noch etwas nervös verlor er 2:6. Dann fand er zu seinem Spiel und gewann den zweiten Satz klar mit 6:1. Vielleicht waren es wieder die Nerven, der dritte Satz ging dann doch mit 4:6 verloren. Das war schade, Daniel hätte den Sieg verdient gehabt. In der Nebenrunde ging es weiter gegen Christian Kühs 7:5 und 6:1. Gestoppt wurde Daniel dann von Christians Vereinskameraden vom Hamburger Club an der Alster, Alexander Brüggenwerth mit 4:6 und 1:6.
Im Herren-Hauptfeld nahm ansonsten alles den erwarteten Verlauf. Immerhin 5 Spieler unter den ersten 100 der DTB-Rangliste waren am Start, ein gutes Feld also. Mit dabei die beiden Dauerfinalisten und Ex-DTH OPEN Sieger Stefan Seifert (DTV Hannover) an eins gesetzt und der an zwei gesetzte Christopher Koderisch (TC BW Halle). Beide kamen problemlos ins Halbfinale. Dort traf Seifert auf Michel Dornbusch aus Oldenburg, Nummer drei der Setzliste. In Springe hatte er noch das Finale gegen Michel verloren. Seifert zog locker mit 6:2 und 6:3 ins Finale ein. Der letztjährige Finalist Christopher Koderisch konnte nicht nachziehen. Der sieben Jahre jüngere Sebastian Fanselow von ETUF Essen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Gab er den ersten Satz noch mit 3:6 ab konnte er dann seine starke körperliche Verfassung einsetzen und gewann Runde zwei und drei mit 6:0 und 6:2. Das Finale der Herren hieß also Seifert gegen Fanselow. Stefan Seifert hatte vor Jahren Ambitionen, als Tennisprofi auf die Tour zu gehen. Er hatte es knapp unter die ersten 500 in der Welt geschafft, dann seine berufliche Zukunft aber anderes ausgerichtet. Mittlerweile ist er auf Platz 1023 abgerutscht. Zum Vergleich Nicolas Kiefer steht auf Rang 516. Sebastian Fanselow, geboren in Saarlouis, ist noch vor dem Abitur auf ein College in die USA gegangen um zu studieren und Tennis zu spielen. Aktuell steht er auf Platz 1203 der Weltrangliste.
Beim Finale der 24. DTH OPEN konnte er Punkte sammeln. Der ruhige junge Mann verlor gegen den stark aufspielenden Stefan Seifert den ersten Satz glatt mit 1:6. Es sah alles nach einem schnellen Match aus. Doch dann zahlte sich die Ruhe und Beharrlichkeit aus. Sebastian kam immer besser ins Spiel und holte sich letztlich verdient Pokal und Preisgeld mit 6:3 und 6:4 in Durchgang zwei und drei. Seifert, der Sieger von 2006 und 2007 zeigte erneut Nerven und verlor das Finale zum dritten Mal in Folge
Den 2. Weserbergland-Circuit, also den Verbund der Turniere in Rintel, Springe und Hameln gewannen in diesem Jahr die Geschwister Anna und Friedrich Klasen vom TC Gifhorn. Anna hat ein hochwertiges Netbook von der Firma bpm-Computer mit nach Hause genommen. Friedrich eine wertvolle Armbanduhr, gestiftet von der Rintelner Uhrenmanufaktur Schaumburg Watch Lindburgh&Benson!
Dank sage ich allen, die in diesem Jahr in unserem Team dabei waren. Allen voran unseren Oberschiedsrichterinnen Christiane Meyer und Sybille Schillig. Sie hatten bei der Hitze eine Woche Dauereinsatz und haben nicht schlapp gemacht. Ernst Wahle hat perfekt die Ballkinder vorbereitet, die ihren Job hervorragend gemeistert haben. Dieter Düwel als Turniersprecher und Cord Kiel als Pressechef. Daniel Weigelt und Maren saßen am Steuer der schicken BMW von Siekmann. Und natürlich danke an Markus für eine schöne, anstrengende Urlaubswoche ohne Strapazen für meine Nerven.
Axel Rojczyk