Sonja Larsen (14): Niedersachsenmeisterin der Damen und der Juniorinnen
Die DTH-Open-Finalistin ist Deutschlands größte Tennis-Nachwuchshoffnung
Die jüngste Finalteilnehmerin in der Geschichte der DTH-Open hätte beinahe gleich den Titel geholt: Im Finale führte die erst 14jährige Sonja Larsen aus Hannover mit einem Satz, musste sich dann aber doch der erfahreneren Franziska König knapp in drei Sätzen geschlagen geben. Uns erschien es dennoch lohnenswert, uns einmal mit der Linkshänderin näher zu unterhalten, denn Sonja Larsen gilt in ihrer Altersgruppe als vielversprechendste Tennis-Nachwuchshoffnung Deutschlands.
Sonja, Du lebst in Hannover in einem Tennis-Internat, genau gesagt, dem Bundesleistungszentrum in der Südstadt. Ist so ein Leben nicht sehr anstrengend?
Das würde ich nicht unbedingt sagen, schließlich ist Tennis mein liebstes Hobby! Aber mein Tagesablauf ist schon sehr voll: Zweimal in der Woche habe ich von 7.30 bis 9.00 Uhr Frühtraining, anschließend besuche ich die KGS Hemmingen. Nachmittags stehen dann je eine Tenniseinheit und ein Konditionstraining von je 90 Minuten Dauer auf dem Programm.
Was ist der Vorteil des Lebens in einem Tennis-Internat?
Nun, ich kann viele Turniere spielen und jeden Tag konsequent trainieren, während ich gleichzeitig die Schule besuchen kann. Die muss mich allerdings auch oft für Turniere freistellen, ich bekomme dann meine Hausaufgaben per E-Mail.
Erzähl uns doch einmal, wo genau Du herkommst.
Geboren wurde ich in Verden/Aller. Dort habe ich im Alter von 6 Jahren mit dem Tennis angefangen. Ich hatte dann recht bald Kreis- und Bezirkstraining bei Oliver Mutert und ab dem 10. Lebensjahr Landestraining bei Ecki Mittelstädt, zum Teil auch bei meinem heutigen Mixedpartner Stefan Seifert. Mittelstädt hat mich dann gefragt, ob ich einen Platz im Bundesstützpunkt annehmen möchte. Das habe ich sofort zugesagt, schließlich möchte ich einmal Tennisprofi werden! Seit zwei Jahren bin ich jetzt in Hannover. Im Bundesstützpunkt leben und trainieren derzeit 20 Nachwuchstalente, dazu kommen noch 10 „Externe“, die dort trainieren, aber bei ihren Eltern wohnen. Cheftrainer ist im übrigen der ehemalige Bundesligaspieler Lars Gruner.
Welche Erfolge kannst Du bislang vorweisen?
Ich war im letzten Jahr Zweite bei den Deutschen Juniorinnenmeisterschaften U14 und in diesem Jahr Dritte bei den U16, wobei ich mit 14 Jahren dort die jüngste Teilnehmerin war. Ich war ebenfalls Finalistin beim ITF-Turnier in Bruckhövel und belege derzeit Platz 370 auf der Juniorinnen-Weltrangliste, in der Spielerinnen bis zum Alter von einschließlich 18 Jahren verzeichnet sind. Ich war schon beim Fed-Cup als Gast dabei und habe im Europacup für Deutschland gespielt, dabei habe ich auch Lehrgänge bei Barbara Rittner absolviert. Und vor kurzem bin ich Niedersachsenmeisterin bei den Damen und gleichzeitig den Juniorinnen geworden!
Das hört sich bereits sehr beeindruckend an. Wie soll es denn mit Deiner Tenniskarriere weitergehen?
Ich möchte in der Juniorinnenweltrangliste weiter nach vorn kommen und möchte bereits in diesem Jahr erste „Erwachsenen“-Turniere auf der WTA-Tour spielen. Mein Ziel lautet ganz klar, bald Profi zu werden.
Was musst Du dazu noch verbessern?
Definitiv meinen Aufschlag und den Volley, denn ich gehe eigentlich sehr gerne ans Netz. Aber ich wachse auch noch und werde sicherlich in punkto Reichweite und Kraft noch zulegen können. Auch die Rückhand ließe sich noch verbessern. Meine Stärken sind ganz klar meine Schnelligkeit und die Vorhand.
...die Du als Linkshänderin auch mit sehr viel Drall und tollen Winkeln spielst. Letzte Frage: Hast Du denn noch Hobbys neben dem Tennis?
Dafür bleibt bei all dem Training und der Schule kaum Zeit. Aber ich gehe gern mit meinen Freunden aus dem Internat in die Stadt, chille gern und bin natürlich sehr sport- und vor allem tennisinteressiert.
Mit Sonja Larsen sprach Cord Wilhelm Kiel