DTH Open 2013 mit Spannung erwartet
Hameln (red.). Zum 27. Mal werden die DTH Open auf dem Gelände des Deutschen Tennisvereins Hameln ausgetragen.
Das überregionale Tennisturnier im Weserbergland hat sich zu einem bundesweit bekannten und beliebten Event entwickelt, das einen festen Platz im Terminkalender der deutschen Ranglistenturniere hat. Etliche Spielerinnen und Spieler kommen schon seit Jahren immer wieder gern auf die Anlage des größten Tennisvereins im Weserbergland, wohl auch, weil die DTH-Open ein professionell geführtes, aber dennoch familiär und liebevoll ausgetragenes Turnier sind. Zudem ist zu beobachten, dass neben aktuellen Spitzenspielern aus der Deutschen Rangliste auch zahlreiche Profis, die heute im internationalen Tenniscircuit mitspielen, als junge Talente einen Eindruck ihres Könnens bei den DTH-Open vermitteln konnten.
Ein Sprungbrett für spätere Weltklassespieler
Wer also einen womöglich zukünftigen Tennisstar live in Aktion erleben möchte, sollte vom 11. bis zum 14. Juli 2013 einmal auf der Tennisanlage des DTH am Tönebönweg Hameln vorbeischauen. In der Woche davor schnuppern die ganz jungen Tennistalente Turnierluft in der Rattenfängerstadt, denn zum fünften Mal ist den „regulären“ DTH-Open ein Juniorenturnier vorgeschaltet. Diese DTH Open Junior finden vom 8. bis 10. Juli auf den zehn Sandplätzen des Deutschen Tennisvereins Hameln statt.
Schaut man in die Melde- und Siegerlisten der DTH-Open, finden sich dort bekannte Namen, vor allem in den Damenkonkurrenzen. Die eindrucksvollsten Karrieren legten davon bislang Yaroslava Shvedova (Siegerin 2005) und Romina Oprandi (Titelträgerin 2008) hin. Die Kasachin Shvedova gehört seit Jahren zu den besten 50 Tennisspielerinnen der Welt. Im Doppel und Mixed konnte sie bereits vier Grand-Slam-Finals erreichen, 2010 gewann sie im Damendoppel die Titel in Wimbledon und den US Open! Zwischenzeitlich belegte Shvedova Platz 4 der Doppel- und Platz 29 der Einzel-Weltrangliste. Romina Oprandi konnte bereits 23 Turniere (16 Einzel, 7 Doppel) auf der ITF-Tour gewinnen. Bei den Herren fehlen die ganz großen Namen in den Siegerlisten, aber auch in diesen Konkurrenzen gab es jedes Jahr aufs Neue Spitzentennis zu bewundern. Die Siegerliste beginnt mit einem Dreifachtriumph des früheren DTH-Tennisprofis André Torggler. Neben Torggler gibt es seit dem 2011er Turnier noch einen weiteren Rekordsieger: Christopher Koderisch, Bundesligaspieler des TC BW Halle.
Imke Küsgen und Lasse Muscheites hießen die Sieger im Vorjahr
Routine aus dem tiefen Westen zog ins Damenfinale der 26. DTH Open im vergangenen Jahr ein. Die beiden topgesetzten Imke Küsgen und Manon Kruse zeigten dem Nachwuchs klar die Grenzen auf. Im Finale setzte sich Küsgen, die 30-jährige Bundesligaspielerin von ETUF Essen, in zwei Sätzen gegen ihre ein Jahr ältere Konkurrentin aus Hamm durch. Schade für Kruse, denn auf ihren zweiten Turniersieg muss sie nach nunmehr fünf Finalteilnahmen immer noch warten. Dafür aber war kurz vor den DTH-Open ein anderer Wunsch für sie in Erfüllung gegangen: Manon Kruse wurde Deutsche Meisterin der Damen 30 im Einzel, Doppel und im Mixed!
Bei den Herren hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon alle gesetzten Spieler frühzeitig aus dem Tableau verabschiedet. Mit Daniel Höppner schied der an Nr. 1 gesetzte Turnierfavorit bereits im Viertelfinale aus. Im Finale bestimmte jugendlicher Elan das Geschehen. Der erst 16-jährige Lasse Muscheites (Oldenburger TeV) traf auf den vier Jahre älteren Christian Wille aus Göttingen. Als es auf der roten Asche richtig zur Sache ging, hatte Muscheites die besseren Nerven: Mit 6:7, 6:3 und 10:1 im Match-Tiebreak setzte sich die Nummer 50 der ITF-Rangliste der U 16-Junioren durch. Lasse Muscheites hegt große Zukunftspläne. Der 16-jährige Oldenburger ist bereits im internationalen Junior-Circuit erfolgreich. In diesem Jahr konnte er bereits bei den Junioren-Konkurrenzen der Grand-Slam-Turniere mitmischen und Punkte sammeln.
Tennisausstellung und eine Klassefeld warten auf die Zuschauer
Auch in diesem Jahr sind wieder Spitzentennis und interessante, spannende Duelle auf der Zehnfeldanlage in Hamelns Süden zu erwarten. Vor dem Turnier stellen sich interessante Fragen: Gelingt André Torggler bei seinem zweiten Comebackversuch, an den Glanz alter Zeiten anzuknüpfen? Immerhin hat der fast 45jährige wieder für die „Open“ gemeldet. Spielt Christopher Koderisch wieder mit – und schafft womöglich als erster Spieler den vierten Titel? Oder packt Manon Kruse „endlich“ ihren zweiten Einzelsieg? Bei den Damen scheint sich ein Klassefeld zu entwickeln. Bereits eine Woche vor Turnierbeginn haben schon fünf Spielerinnen, die unter den Top 100 der deutschen Rangliste platziert sind, gemeldet. Bei den Herren ist bislang George von Massow topgesetzt. Von Massow hat letztes Jahr das ITF-Turnier in Hannover gewonnen und rangiert unter den ersten 600 Spielern der Weltrangliste. Auch Titelverteidiger Lasse Muscheites will wieder am Tönebönweg aufschlagen.
Der Eintritt zu den DTH-Open ist frei. Wie immer gibt es eine umfangreiche Auswahl an Getränken und Gaumenfreuden. Ganz neu ist in diesem Jahr als Rahmenprogramm eine tennishistorische Ausstellung, die von Roman von Alvensleben und Cord Wilhelm Kiel gestaltet wurde. Die Turnierplätze werden mit insgesamt 30 großflächigen Ausstellungstafeln dekoriert, so dass die Zuschauer auch während möglicher Pausen Zerstreuung und Abwechslung finden. Neben einer kurzen Geschichte des Tennis und der wichtigsten Turniere werden einige Legenden des „weißen Sports“ in Wort und Bild porträtiert.
Selbst für Tennis-Insider dürften sich hier neue Erkenntnisse finden lassen. Ein Hauch von Wimbledon weht damit über die Anlage des DTH – schließlich ist es auch im Tennis-Mekka möglich, während der (dort üblichen) Regenpausen das berühmte Museum zu besuchen.