Deutscher Tennisverein Hameln mit neuer Führung
Roman von Alvensleben wird Erster Vorsitzender
Hameln (cwk): Der Deutsche Tennisverein Hameln hat eine neue Führungsspitze – und zwar eine in Sportlerkreisen durchaus bekannte: Roman von Alvensleben, bis Mitte des vergangenen Jahres Präsident von Preußen Hameln 07, wurde mit großer Mehrheit zum neuen Ersten Vorsitzenden gewählt. Der 44jährige Rechtsanwalt, der seit seiner Kindheit Mitglied im DTH und selbst aktiver Spieler in der Herren 40-Mannschaft ist, tritt damit die Nachfolge von Goetz Friedemann an, der nicht wieder für den Vorsitz kandidierte. Friedemann, von 2003 bis 2011 acht Jahre 1.Vorsitzender, wurde feierlich verabschiedet. Als einer der am längsten amtierenden Vereinspräsidenten hat er den Verein durch schwierige Jahre geführt und es geschafft, in Zeiten der „Tennis-Rezession“ den DTH sportlich und finanziell gut aufgestellt zu hinterlassen.
Diesen Aspekt bezeichnete Roman von Alvensleben in seiner Kandidaturrede als wesentliche Motivation, nach dem gescheiterten Sanierungsversuch bei „Preußen“ wieder den Vorsitz eines Sportvereins zu übernehmen. In sehr offenen Worten schilderte er die Situation, die er bei dem Hamelner Traditionsklub vorgefunden hatte, nicht ohne auch sein Bedauern über das Scheitern seiner Mission auszudrücken. Beim DTH gehe es nicht darum, einen am Abgrund stehenden Verein zu retten, sondern die gute Arbeit seines Vorgängers weiterzuführen, meinte von Alvensleben. Neben dem neuen Vorsitzenden wurden Thomas Lühr als Zweiter Vorsitzender und Finanzwart Dr. Joachim Sohn in ihren Ämtern bestätigt. Markus Rosensky wurde neuer zweiter Sportwart, Ernst-August Wahle kommissarischer Jugendwart, Daniel Weigelt Herrenwart und Kerstin Rojczyk Jüngstenwartin.
In seinem Rückblick ging der scheidende Vorsitzende auf ein ereignisreiches Tennisjahr 2010 ein. Goetz Friedemann wies auf die harmonische Zusammenarbeit innerhalb des Vorstandes hin. Als Meilenstein konnte Finanzwart Dr. Joachim Sohn die vollständige finanzielle Sanierung des größten Tennisvereins der Region vermelden. In Zeiten, in denen Tennis immer weniger populär zu werden scheint, ist es ein Erfolg, dass nach Jahren, in denen Investitionen und Instandsetzungen für rote Zahlen gesorgt hatten, der DTH jetzt wieder im finanziellen „Plus“ dasteht.
Sportlich kann sich die Bilanz des Tennisclubs ebenfalls sehen lassen, wie Ernst Wahle sowie der erste Sportwart Dr. Axel Rojczyk vermeldeten. Neben Erfolgen auf Kreis- und Bezirksebene konnten der Breitensport und das Vereinsleben durch Schleifchenturniere, eine Drachenbootmannschaft, Fahrradtouren, Wanderungen, einen Lauftreff, Moonlight-Tennis“ sowie eine Fahrt zu den „Gerry Weber Open“ belebt werden. Durch Kerstin Rojczyk ist eine Mini-Tennisgruppe ins Leben gerufen worden, die mittlerweile auf über 20 Kinder angewachsen ist.
Als erfolgreichste Sportlerin wurde Jeanette Klawitter geehrt, die Vize-Landesmeisterin der Damen 30 wurde und auch zur Wahl der Hamelner Sportlerin 2010 nominiert war. Die Mannschaft der Herren 30, die in einer Spielgemeinschaft mit Stadthagen antritt, konnte landesweit für Furore sorgen. Ein Wermutstropfen war auch anno 2010 die Trainerfrage; nach der Trennung von Andreas Filyo und Björn Bork konnte mit Sven Feltz nicht die erhoffte Verlässlichkeit und Kontinuität in den Trainingsbetrieb einkehren. Inzwischen hat sich ein neues „vereinseigenes“ Trainerteam gebildet, welches aus Christina Graf, Daniel Weigelt und Markus Rosensky besteht.
Das Gedenken an die verstorbenen Mitglieder – Marlise Heithecker, Gabriele Hesselbarth, Friedrich Kuhfuß und Wolfgang Lindemann – galt Menschen, die dem DTH mitunter viele Jahrzehnte angehört und ihm über die Vereinsgrenzen hinaus ein Gesicht gegeben hatten. Der Ehrenvorsitzende Wolfgang Götze, der im Herbst des vergangenen Jahres seinen 90. Geburtstag gefeiert hatte, wurde für seine besonderen Verdienste ebenso geehrt wie „Taube“ Berenbruch, die in hohem Alter noch immer sportlich aktiv ist.
Für das Jahr 2011 sind fast zwanzig Veranstaltungen geplant. Besonderes Highlight sind die 25. DTH-Open, die einen ganz besonderen Rahmen erhalten sollen. Vielleicht lässt sich im Jubiläumsjahr des DTH-Aushängeschildes auch die Mitgliederzahl wieder erhöhen, die zum ersten Mal seit Jahrzehntem knapp unter der Dreihunderter-Marke rangiert.
v.l.: Axel Rojczyk, Markus Rosensky, Roman von Alvensleben, Joachim Sohn, Ernst Wahle, Thomas Lühr